Klares Signal: 99 Prozent Zustimmung für Dörflinger - 24.3.25
Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger ist mit einem starken Ergebnis erneut ins Rennen um einen Sitz im Landtag geschickt worden.
Von Mesale Tolu
UMMENDORF - Die CDU-Mitglieder im Wahlkreis Biberach haben ihren Kandidaten für die Landtagswahl im nächsten Jahr gewählt: Thomas Dörflinger. Dass er erneut das CDU-Ticket für die Landtagswahl im März 2026 holen würde, stand eigentlich schon vor der Nominierungsversammlung am Freitagabend in der Gemeindehalle in Fischbach außer Frage. Dörflinger war der einzige Kandidat. Interessanter war daher die Frage, wie hoch der Zuspruch dieses Mal sein wird.
Als der frisch gewählte CDU-Bundestagsabgeordnete und Versammlungsleiter Wolfgang Dahler das Ergebnis verkündete, war Thomas Dörflinger sichtlich erleichtert. 120 CDU-Mitglieder im Wahlkreis Biberach hatten ihre Stimme abgegeben, alle Stimmen waren gültig, nur ein Stimmberechtigter gab Dörflinger nicht das „Ja“.
Somit holte sich der Ummendorfer 99,2 Prozent der Stimmen. Seit März 2016 sitzt Dörflinger für die Biberacher CDU im Landtag, „mit diesem starken Rückenwind“ werde er auch in der dritten Amtsperiode „vollen Einsatz“ für ein gutes Ergebnis der CDU zeigen, versprach er den Anwesenden. Auch der junge Zweitkandidat Alexander Wenger erhielt mit 95,8 Prozent eine hohe Zustimmung.
Zuvor war Dörflinger in seiner Nominierungsrede auf die Bundestagswahl und das Parteiergebnis eingegangen, das ihn nicht zufriedenstellt: „Wer mehr CDU möchte, der muss auch CDU wählen“, betonte er. Dass 28,5 Prozent der Stimmen nicht genügen, um alle Inhalte umzusetzen, sei nicht verwunderlich, müsse aber die Parteifreunde dazu bewegen, „deutlich stärker“ zu werden. Denn wer stark ist, könne zwischen verschiedenen Partnern wählen und damit am meisten Inhalte durchsetzen. „Wir dürfen nie wieder in die Lage kommen, dass uns nur ein Koalitionspartner zur Verfügung steht – so wie aktuell die SPD“, rief er den Mitgliedern zu. Denn das sei so, als gebe es im Ummendorfer Bräuhaus nur ein Gericht auf der Speisekarte. „Weil ich Hunger habe, esse ich es dann zwar trotzdem, aber vorgestellt hätte ich mir etwas anderes.“
Daher sei es mit Blick auf die Landtagswahl im März wichtig, sich die Wähler zurückzuholen, „auch jene, die zur AfD abgewandert sind“, so Dörflinger. Denn diese Landtagswahl werde „richtungsweisend“ sein. Ziel sei es, dass die CDU als stärkste Fraktion aus der Wahl hervorgeht, damit sie den neuen Ministerpräsidenten stellen kann. „Und der muss Manuel Hagel heißen“, sagte Dörflinger. Ursprünglich sollte der CDU-Landes- und Fraktionsvorsitzende Hagel bei der Nominierungsveranstaltung in Ummendorf anwesend sein, aufgrund der Koalitionsverhandlungen in Berlin sei er aber verhindert gewesen.
Um zu verdeutlichen, was politische Führung ausmacht, erzählte Dörflinger von einer Begegnung mit Lothar Späth, von 1978 bis 1991 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, in Ummendorf und folgerte aus dieser Geschichte, wie wichtig es sei, „sich den Menschen zu stellen, ihnen zuzuhören und dann Lösungen zu präsentieren – selbst, wenn es unbequem wird.“ Dies wolle auch er gemeinsam mit Wolfgang Dahler machen: Bewusst in die Gemeinden gehen, wo die CDU nicht die stärkste Partei geworden ist, an den Haustüren klingeln, zuhören und Lösungen anbieten.
Als verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion ist Dörflinger der Meinung, dass Mobilität nicht zum Luxus werden darf. „Unser ländlicher Raum braucht funktionierende Straßen, bezahlbare Bus- und Bahnverbindungen und eine verlässliche Infrastruktur.“ Als handwerkspolitischer Sprecher hingegen werde er weiterhin dafür kämpfen, dass das „Handwerk die Anerkennung bekommt, die es verdient“.
Auch der CDU-Abgeordnete Josef Rief, der nach 15 Jahren nicht erneut für das Mandat kandidierte und vergangene Woche seine letzte Rede im Bundestag hielt, war anwesend und ging in seiner kurzen Rede auf die historische Debatte um das große Schuldenpaket ein. Rief erklärte, dass er sich bewusst für das Sondervermögen entschieden hat, denn es sei notwendig, Russland von seinem aggressiven Verhalten abzuhalten und wesentlich mehr für die Verteidigung Deutschlands zu tun.