Alleshausener Ausbildungsmesse: Hilfe und Information zum Berufseinstieg - 15.11.22
Von Wolfgang Lutz
Alleshausen
Der 35 Mitglieder starke Alleshausener Amitie-Club hat sich zum Ziel gesetzt, den Jugendlichen eine Heimat zu geben und ist das Jahr über Initiator verschiedener Veranstaltungen und Aktivitäten. Dabei steht das freundschaftliche Miteinander im Vordergrund. Seit dem Jahr 2012 gehört die Ausbildungsmesse zum festen Jahresprogramm. Hier bieten Firmen und Unternehmungen aus der Region in dem 500-Seelen-Dorf den Jugendlichen Informationen und Orientierungshilfen für ihre Berufswahl. Ein Angebot, das auch dieses Jahr wieder genutzt wurde, was auch den Ausstellern zu- gute kam. Den ganzen Freitag über kamen Gespräche der Jugendlichen mit den Ausstellern zustande, die darauf schließen lassen, dass die eine oder andere Firma hieraus wieder Auszubildende generieren kann.
Peter Fuchs vom Organisations-Komitee von Amitie war sich schon am frühen Morgen sicher, dass auch die diesjährige Ausbildungsmesse ein Erfolg wird. Dies vor allem durch die 40 Firmen, die ihre Infostände in der Halle aufgebaut haben und auch durch die Kooperation mit drei Schulen, durch die 250 Jugendliche als erste die Messe besuchten. Vom kleineren Handwerksbetrieb über Firmen und Unternehmen mit einer großen Beschäftigungszahl, bis hin zu Dienstleistern und auch der Polizei war alles vertreten. „Wir haben etwa 80 Firmen in unserem Newsletter, die über die Ausstellung informiert werden und sich daran beteiligen können“, so Fuchs. Räumlich begrenzt, waren es am Ende 40, die zum Zuge kamen. „Dabei hätten wir noch fast zehn weitere Interessenten gehabt, was aber organisatorisch nicht möglich war.“
Er habe gewartet, bis weißer Rauch aufgestiegen ist, was für ihn als Schirmherr bedeutete: Die Alleshausener Ausbildungsmesse findet nach Corona wieder statt, so Landtagsabgeordneter und Schirmherr Thomas Dörflinger. Das Motto „Arbeit ist Zukunft“ sei heute aktueller denn je. Dafür gehe der Dank auch an die Aussteller, die dafür sorgen, dass junge Menschen einen Ausbildungsplatz bekommen. Viele Unter- nehmen und Betriebe aus der Region seien sehr erfolgreich, was auch mit qualifiziertem Nachwuchs zusammenhängt und daher sei diese Ausbildungsmesse enorm wichtig für die Jugendlichen als auch für die Aussteller. Dörflinger brach auch eine Lanze für die duale Ausbildung, um die man weltweit beneidet werde. Sie eröffne den Jugendlichen alle Chancen. „Wir brauchen aber beides, Hochschulstudium genauso wie die duale Ausbildung.“ Dank galt aber denen, die diese Ausbildungsmesse wieder möglich gemacht haben, nämlich den 35 Mitgliedern des Amitie-Clubs.
Ins gleiche Horn blies auch Alleshausens Bürgermeister Patrick Hepp bei der Ausstellungseröffnung. „Die Mitglieder des Amitie-Clubs zei- gen hier eindrucksvoll, dass man wieder aufstehen muss, um so eine Messe möglich zu machen“, angesichts der Zwangspause durch Coro- na. Die Mitglieder würden hier das Thema Ehrenamt weit über das Normale hinaus zelebrieren. „Sie sind der Motor“, so der Bürgermeis- ter. Durch die Kooperation mit drei Schulen aus Bad Schussenried er- gebe sich eine tolle Zusammenarbeit und auch das Engagement von Thomas Dörflinger sei lobenswert, damit der Verein weiterhin erfolgreich agieren könne.
Rektor Alfred Binder von der Jakob-Emele-Realschule Bad Schussenried sprach auch stellvertretend für die drei Kooperationsschulen den Dank an den Veranstalter der Ausbildungsmesse aus. Seit zehn Jahren sei man mit dabei und immer in die Vorbereitungen mit eingebunden. Für die Berufswahl sei es enorm wichtig, Perspektiven aufzuzeigen und den Jugendlichen Hilfe und Unterstützung zu bieten. Auch die Zusammenarbeit Schule - Betriebe sei ganz oben angesiedelt. „Die Firmen und Unternehmen aus unserer Region bieten gute Arbeits- und Ausbildungsplätze. Von Seiten der Schulen kann dazu entsprechender Nach- wuchs für die Ausbildung/Studium generiert werden", so der Schulleiter.
Von Anfang an dabei bei der Alleshausener Ausbildungsmesse ist das Bad Saulgauer Unternehmen Maschinenbau Knoll mit derzeit über 1000 Mitarbeitern und 100 Azubis. Für Ausbildungsleiter Dirk Reiner „eine tolle Sache, was der Amitie-Club hier auf die Beine stellt.“ Es sei schon öfters gelungen, durch diese Ausbildungsmesse Azubis für das Unternehmen zu gewinnen, was momentan nicht ganz so einfach sei. Daher nutze man alle sich bietenden Möglichkeiten, Auszubildende für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Am Morgen seien es die Jugendlichen, vor allem aus den benachbarten Schulen, die sich vor Ort informieren und am Nachmittag kämen viele von ihnen nochmals mit ihren Eltern vorbei. „Das ist für uns natürlich toll, auch mit ihnen ins Gespräch zu kommen und unser Unternehmen vorstellen zu können.“
Benedicta Mayer und Andreas Möhrle vom Ertinger Unternehmen Lock Antriebstechnik erhoffen sich von der Ausbildungsmesse, dass sie für die bis jetzt noch offenen Ausbildungsplätze für das kommende Jahr Lehrlinge gewinnen können. „Wir würden uns natürlich darüber freu- en und bieten auch für das Jahr 2024 interessante Ausbildungsplätze an“, so Benedicta Mayer. Zum ersten Mal auf der Ausbildungsmesse vertreten ist das Metallbauunternehmen Kniele aus Bad Buchau, dessen Schwerpunkt auf der Herstellung von Mischanlagen liegt. „Zum einen wollen wir hier Lehrlinge für unser mittelständisches Unternehmen mit 30 Mitarbeitern gewinnen und zum andern unsere Firma weiter bekannt machen“, so Manfred Dehm vom Anlagenbau Kniele.
Kurz nach acht Uhr brachte der erste Bus rund 50 Jugendliche von Schulen aus Bad Schussenried zur Ausbildungsmesse. Zielstrebig gingen sie erst durch die Federseehalle und schon bald begannen die ersten Gespräche mit den ausstellenden Firmenvertretern. Lea Fritschle geht es dabei einfach einmal darum, sich umfassend vor Ort über die verschiedenen Berufsfelder zu informieren, wobei sie weniger in Richtung Handwerk tendiert. Sie kann sich eine Ausbildung auf einer Bank oder auch bei einer Verwaltung vorstellen. Julian Reisch hat da schon konkretere Pläne. Zum einen hält er, wie viele andere seiner Mitschülerinnen und Mitschüler auch, die Messe als Informationsmedium vor Ort für eine tolle Sache. Die Auswahl der 40 Unternehmen, Dienstleister oder auch die Polizei biete die Chance, sich ausgiebig mit den einzelnen Berufen auseinanderzusetzen. Für Julian Reisch geht sein Berufswunsch in Richtung Bau, wo er sich den Beruf des Maurers oder Stahlbetonbauers gut vorstellen kann. Auf jeden Fall macht er jetzt erst mal ein Praktikum beim Saulgauer Bauunternehmen Reisch, um sich dann endgültig auf einen Beruf in dieser Branche festzulegen.