Grünes Licht für Ochsen-Sanierung - 7.8.21

Jetzt wird Hand angelegt: Gebäude soll Ende 2022 in altem Glanz erstrahlen

Beim symbolischen Spatenstich (v. li.): Robert Schaupp (zweiter stellvertretender Bürgermeister), Bernd Jäger, Natascha Fakler, Christina Erhart, Mathias Hügle, Thomas Dörflinger und Andreas Netzer (dritter stellvertretender Bürgermeister). Foto: Ulla Laux

Von Ulla Laux

Erlenmoos
Lange erwartet, nun geht es los: Am Freitagabend war der offizielle Baustart zur Sanierung des ehemaligen Gasthofs Ochsen in der Dorfmitte von Erlenmoos. Bis dahin war es ein langer Weg.

„Nicht mehr ansehnlich, aber auch nicht baufällig.“ So beschrieb die stellvertretende Bürgermeisterin Christina Erhart das 1775 erbaute Gasthaus in ihrer Ansprache. Sie erinnerte an den langen Weg bis zum nun offiziellen Beginn der Sanierung: So hätten sich wechselnde Gemeinderäte seit mehreren Jahrzehnten immer wieder mit dem Ochsen beschäftigt, bis 2019 ein Nutzungskonzept stand. Viele Bedenken habe es gegeben, an erster Stelle, ob sie sich als kleine Gemeinde die Sanierung des Gebäudes leisten könnten oder wegen möglicher Auflagen des Denkmalschutzes. Nachdem klar war, dass die Gemeinde mit den erhofften Zuschüssen rechnen kann, wurde im März dieses Jahres der finale Beschluss gefasst, das Barockgebäude zu sanieren. Umso mehr freue sie sich, dass es nun mit dem symbolischen Spatenstich endlich losgehe und sie in anderthalb Jahren gemeinsam mit den Erlenmoosern die Einweihung feiern könne, so die stellvertretende Bürgermeisterin.

„Es ist ein gewöhnlicher Freitagabend für Oberschwaben, aber ein ganz besonderer für den Ochsen in Erlenmoos“, bekräftigt Geschäftsführer Bernd Jäger, der die JaKo Baudenkmalpflege gemeinsam mit Architektin Natascha Fakler und Bauleiter Mathias Hügle vertrat. Das auf die Sanierung, Restaurierung und Translozierung von Gebäuden spezialisierte Unternehmen aus Emishalden wird in den kommenden eineinhalb Jahren das Gebäude denkmalgerecht sanieren. Er kennt den ehemaligen Gasthof in- und auswendig, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten bereits die Planungs- und Sanierungskonzeption erstellt. Jäger verwies auf die besondere Nachhaltigkeit des Gebäudes: Vor 266 Jahren erbaut, aus Holz von Bäumen, die teilweise schon dreihundert Jahre in der Umgebung gewachsen waren, komme das Gebäude mit seinen Baumaterialien auf fast 600 Jahre Geschichte. Nach der Sanierung entspreche es allen Energiestandards. Und das, obwohl die originalen Fenster im Gebäude verbleiben: Sie werden ausgebaut und in der Restaurierungshalle des Unternehmens so angepasst, dass sie den gängigen Normen entsprechen. Außerdem wird das Gebäude mit Geothermie gekühlt und beheizt.

Wenn in Oberschwaben die Musik aufspielt, wisse man, dass etwas ganz Besonderes los sei, leitete Thomas Dörflinger, CDU-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Biberach, sein Grußwort ein. Er gratulierte allen Bürgerinnen und Bürgern sowie dem Gemeinderat von Erlenmoos und lobte die Gemeinde für ihren Mut zu diesem großen Schritt, denn: „Ein derartiges Projekt nur an den Gesamtkosten zu messen, wird der Sache nicht gerecht.“ Schließlich bleibe so das historische Zentrum erhalten und das Dorf erhalte eine äußerst attraktive Dorfmitte. Auch das Land Baden-Württemberg habe erkannt, dass es sinnvoll sei, die Ochsen-Sanierung zu unterstützen. Er wünsche allen ein gutes Gelingen. Ein Spatenstich sei immer etwas ganz Besonderes, bedeute er doch das Ende von Debatten und stehe für einen Aufbruch. „Und womöglich sind die Gemeinderatsbeschlüsse im neuen Ambiente dann noch besser“, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu.

Für ein paar der Anwesenden ist der Sanierungsbeginn eine ganz besondere Freude: Drei der vier Kinder des letzten Ochsen-Besitzers waren bei der Feier zugegen. Sie haben eine starke emotionale Verbindung zu dem Gebäude. „Für mich ist es ein ganz besonderer Moment“, erklärte Helga Oefner, die im Ochsen noch selbst gewirtet hat. Als der Musikverein aufspielte, habe sie Tränen in den Augen gehabt. Es sei für sie und die Geschwister sehr schmerzlich gewesen, den „Niedergang“ des Gebäudes in den vergangenen Jahrzehnten mitanzusehen. Umso mehr freue sie sich nun auf den Neubeginn.

Der Ochsen wird voraussichtlich Ende 2022 wieder in seinem alten Glanz erstrahlen, als Rathaus mit Sitzungssaal in den oberen Geschossen sowie mit einem Bürgersaal und einer Gastronomie der Bäckerei Ruf im Erdgeschoss.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Laupheim vom 7.8.2021

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