Die Innenentwicklung in Altheim gut genutzt - 10.10.20

Landtagsabgeordneter Dörflinger zeigte sich von Altheim und Firma Kienle beeindruckt

Gemeinderat Klaus Vogel (von links), Landtagsabgeordneter Thomas Dörflinger, Geschäftsführer Franz-Xaver Kienle und Bürgermeister Martin Rude beim Rundgang durch die Firma Kienle in Altheim. (Foto: Waltraud Wolf)

Von Waltraud Wolf

Altheim - Altheim ist im Rahmen seiner Gemeindebesuche das Ziel des CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger gewesen. Hierbei informierte er sich nicht nur über kommunalpolitische Belange, sondern erhielt bei einem Firmenbesuch Einblick in die Kienle GmbH. Sie versteht sich als Spezialist in der Bearbeitung von Maschinenbauteilen.


„Unsere Stärke ist die komplette Fertigung von verschiedensten Teilen für den Maschinenbau, vom Brennschneiden übers Sandstrahlen, Biegen, Schweißen, bis zur kompletten CNC-Bearbeitung“, ließ Firmengründer und Geschäftsführer Franz Xaver Kienle die Delegation wissen. Die meisten Teile würden aus Stahlplatten von zehn bis 150 Millimeter Dicke geschnitten und weiterverarbeitet.


Beeindruckt zeigten sich der Landtagsabgeordnete, Bürgermeister Martin Rude, Kämmerer Elmar Lohner und die Gemeinderäte Albert Schwarz, Thomas Hofmann und Klaus Vogel von der Bandbreite, Präzision und Verwendung der bei Kienle hergestellten Teile. So ist die Firma in der Lage, kleinste Schrauben, aber auch 30-Tonnen-Seiltrommeln für Hochseekrane komplett zu fertigen und das mit „höchsten Qualitätsansprüchen“. Keine Massenproduktionen seien es, so Kienle beim Rundgang, sondern individuelle Einzelteile, die auch bei Waldrückegeräten an Steilhängen eingesetzt werden. Staunen ließen Teile für eine Dinkelschälmaschine. 30 Prozent der Fertigung wiederhole sich, alles andere sei neu, so Kienle.


Dörflinger betonte, dass er bei seinen Gemeindebesuchen immer mit einem Gewerbebesuch in Kontakt kommen wolle. Er sprach die derzeit schwierige Phase an und hörte von Kienle, dass im Mai/Juni ein Abwärtstrend erkennbar gewesen sei, jetzt die Auftragslage wieder anziehe und er davon ausgehe, dass die Talsohle erreicht sei.


Vorgestellt wurden der kleinen Delegation von den Geschäftsführern Franz Xaver Kienle und Gerhard Kienle, Prokuristin Birgit Kienle und den beiden Mitarbeitern Holger Haile und Tobias Haimayer, der auch Gemeinderat in Altheim ist, die verschiedenen Abläufe in der Firma. So sei man etwa gerade dabei, eine neue Halle zu beziehen. Notwendig wurde sie aus Raum- und Erweiterungsgründen. 3,5 Millionen würden hier in Bau und Maschinenpark investiert, erfuhr Dörflinger.


Die Kienle GmbH geht auf die Gründung als Einzelfirma im Jahr 1982 durch Franz-Xaver Kienle zurück. Damals standen die Herstellung und der Vertrieb von Schmiedeeisen im Mittelpunkt des Einmannbetriebs. 1985 wurde die Metallbearbeitung mit ins Programm aufgenommen und im Jahr 1991 bezog die Kienle GmbH eine neue Fertigungshalle mit 1800 Quadratmetern. Damals waren bereits sein Bruder Gerhard als Geschäftsführer und seine Frau Birgit als Prokuristin mit im Boot. 2016 trat nach erfolgreichem Maschinenbau-Studium mit Sohn Thomas die nächste Generation in die Firma ein. Er ist ebenfalls Prokurist. Heute zählt die Firma rund 60 Mitarbeiter.


1999, 2007 und 2020 wurden die Produktionsstätten erweitert, so dass jetzt insgesamt 7800 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Einher ging die räumliche Erweiterung mit der Einrichtung eines modernsten Maschinenparks. 2018 erfolgte die Erweiterung um ein Verwaltungsgebäude am Standort am Kesselbrunnen.


Zukunftsweisend unterwegs ist die Firma in Sachen Energiegewinnung, so hatte sie als eine der Ersten große Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach. Inzwischen hat die Kienle GmbH an die Nahwärme Altheim angeschlossen und ist ihr größter Abnehmer. Damit können die Gebäude losgelöst von fossilen Brennstoffen beheizt werden.


Eingebettet war der Firmenbesuch in kommunalpolitische Informationen für den Landtagsabgeordneten. So wurden ihm im Gespräch mit Bürgermeister Rude und Kämmerer Lohner die Strukturdaten und Einrichtungen der Gemeinde aufgezeigt. Besichtigen konnte er das mit Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm und des Altlastentopfs entstandene Baugebiet auf dem früheren Haid-Areal. Erwähnt wurde zudem als geplantes Vorhaben die Erstellung eines barrierefreien Wohngebäudes am Biberbach, initiiert vom Bürgerverein. Dörflinger zeigte sich begeistert von den Möglichkeiten der Innenentwicklung, die sich in der Gemeinde bieten und der Aktivierung von 20 Bauplätzen. Um sie zu befördern, seien die Förderprogramme aufgelegt. Dörflingers Eindruck von Altheim: Die Gemeinde ist gut aufgestellt.


Beim anschließenden Treffen mit den Gemeinderäten sprachen diese vornehmlich landespolitische Themen an, wie Stuttgart 21, die Personalentwicklung bei Lehrern und der Polizei im Land, Investitionen des Landes für den Breitbandausbau.

Copyright Schwäbische Zeitung - Ausgabe Riedlingen vom 10.10.2020

Weitere Fotos

© Fotos von Joachim Spöcker und Gemeinde Altheim (Nr. 1 und 7)

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