Schafft wirbt um Unterstützung für Projekte - 25.1.19
Minister Peter Hauk besucht Riedlingen - Gartenschau und Infrastruktur sind Themen
Von Bruno Jungwirth
Riedlingen - Im Rahmen eines Wahlkreisbesuchs hat am Donnerstagmorgen der Landesminister für den ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU) Riedlingen besucht und sich über aktuelle Themen der Stadt informiert. Von der Landesgartenschau über die Ostumfahrung bis zum Zuschussprogramm "Entwicklungsprogramm ländlicher Raum" (ELR) und Gewerbegebieten reichte die Themenpalette. Zudem bat Bürgermeister Marcus Schafft Hauk um Unterstützung, dass in Zwiefaltendorf ein Ausgleichsgleis gebaut werden kann. Das wäre für ein besseres Angebot auf der Donaubahn wichtig, betonte Schafft.
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger besuchte er Riedlingen und im Anschluss daran auch Eberhardzell und Schwendi. In Riedlingen fand der Besuch im Gasthaus Rosengarten statt, denn in direkter Nachbarschaft waren zwei Objekte, die aus dem ELR-Programm bezuschusst wurden: So wurde der Neubau des Hotels "Gudrun" - dessen Rohbau vom Minister auch besichtigt wurde - vom Land ebenso unterstützt, wie die Umwidmung des Bürogebäudes des Unternehmens Gairing in ein Wohnhaus. Der Neubau des Hotels, das im April öffnen will, kann der Verlust an Hotelbetten in der Stadt in den vergangenen Jahren wieder etwas ausgleichen.
Riedlingen profitiert
"Wir brauchen im ländlichen Raum eine Weiterentwicklung, eine Innenentwicklung", betonte Hauk im Beisein des Bürgermeisters, des Ehepaars Werner und Gudrun Blank sowie von Verwaltungsmitarbeitern und Gemeinderat Hartmut Pernice. Mit dem Programm werden Maßnahmen unterstützt, die zu einer Strukturverbesserung der Gemeinden in ihrer Gesamtheit führen. Besonderer Wert wird dabei auf die Stärkung der Ortskerne gelegt - die Umnützung von Brachen und leerstehenden Gebäuden sowie der Schließung von Baulücken gelegt. Damit leiste das Programm auch einen wichtigen Beitrag zur Flächenreduktion. Auch Bürger und Gewerbetreibende aus Riedlingen profitieren Jahr für Jahr aus dem Programm: So wurden 2017 Maßnahmen mit 350 000 Euro bezuschusst, 2018 lag die Zuschussgröße bei 300 000 Euro und 2019 bei beantragten 119 000 Euro.
Bürgermeister Schafft ging auf die Bedeutung des Zuschusses zur Schaffung von innenstadtnahem Wohnraum ein. "Ohne Wohnraum keine gewerbliche Entwicklung", stellte Schafft einen Zusammenhang her. Und da das Mietniveau in Riedlingen relativ niedrig sei, sei ein auskömmliche Miete bei einem Neubau kaum zu generieren. Wohnungsbaugesellschaften verweisen darauf, dass ab 8 Euro investiert werde. "Da sind wir weit weg", so Schafft. Dennoch hat Riedlingen eine positive Bevölkerungsentwicklung: In den vergangenen vier Jahren ist die Stadt um 600 Personen auf 10 630 Einwohner angewachsen. "Kleinstädte bis 15 000 Einwohner haben auch Zukunft", betonte Hauk. Die seien "überschaubar, aber attraktiv", so Hauk.
Schafft informierte den Minister auch über die Bewerbung Riedlingens für eine Gartenschau. Ende des Jahres muss die Bewerbung abgegeben werden. In der Bewerbung stehe das blaue Band der Donau im Mittelpunkt, so Schafft. Aber auch die Teilorte sollen eingebunden werden. "Das ist eine Riesenchance für Riedlingen", betonte Schafft - um sich nach außen zu präsentieren, aber auch um Infrastruktur zu schaffen. Er warb aber auch um Unterstützung beim Minister, wenn es um Regelungen geht - etwa für die Umsetzung eines Flussbads. "Für die Raumschaft wäre es ein tolles Programm", warb Dörflinger und Pernice betonte die Entwicklungschancen für den Tourismus.
"Das Thema Wasser zieht immer", betonte der Minister. Wies aber auch auf die Konkurrenz hin. Rund 20 Städte werden sich für die Gartenschauen von 2031 bis 2035 bewerben und von einer unabhängigen Jury beurteilt. Aber auch er sah die positiven Aspekte einer Gartenschau. "Ein Zuschlag für eine Gartenschau beflügelt alle Maßnahmen", so Hauk - auch solche, die mit der Gartenschau nicht unmittelbar zu tun haben, wie Straßenbau, Wohnen und Bahn.
Darauf hob auch Schafft mit seinem Hinweis auf die Ostumfahrung ab. Er warb darum, dass die Planungen für die Ortsumfahrung Riedlingen im Zuge der B 311 einen früheren Planungsbeginn erhält. "Das ist eine regionale Maßnahme", betont er. Und er informierte auch über die geplanten Verbesserungen auf der Donaubahn. Die Interessengemeinschaft Donaubahn will einen besseren Takt auf der Bahn zwischen Ulm und Donaueschingen erreichen und so das Angebot verbessern. Zugleich gibt es die Pläne einer Regio-S-Bahn, die eine bessere Anbindung an Ulm als Ziel hat. "Für beide Interessengemeinschaften ist der Bau eines Ausgleichsgleises in Zwiefaltendorf eine Voraussetzung", so Schafft. Im Riedlinger Teilort müsste über 500 Meter ein zweites Gleis gebaut werden, die Flächen dafür sind vorhanden, die Anwohner hätten Zustimmung signalisiert.
Hauk signalisierte in seinen Abschiedsworten grundsätzliche Bereitschaft die Bemühungen der Stadt zu begleiten. "Man merkt, hier wird vorausschauend gehandelt", so Hauk. "Ich werde meinen Teil dazu beitragen, die gute Entwicklung der Stadt zu unterstützen."