Dorfgemeinschaftshaus Möhringen: Baukosten wurden unterschritten - 21.5.19
Schlüsselübergabe im sanierten Dorfgemeinschaftshaus in Möhringen
Von Laetitia Barnick
Möhringen - Nach nur einjähriger Bauzeit hat im Dorfgemeinschaftshaus Möhringen am Sonntag die Schlüsselübergabe stattgefunden. Bei prächtigem Bilderbuchwetter haben sich dazu zahlreiche Gäste in dem sanierten Gebäude erschienen.
Nach der musikalischen Eröffnung durch den Musikverein unter der Leitung von Siegfried Fürst dankte Ortsvorsteher Robert Halbherr zunächst im allen am Gelingen des Umbaus Beteiligten, jedoch besonders dem anwesenden Landtagsabgeordneten Thomas Dörflinger für seinen persönlichem Einsatz zur Finanzierung. Ein besonderes Anliegen, so Halbherr, sei ihm die Segnung des Hauses, denn erst danach wolle er das Haus in Betrieb nehmen. So nahm anschließend Pfarrer Klaus Wolfmaier die Segnung vor und erinnerte an die Worte von Jesus Christus, beim Betreten eines Hauses Frieden zu wünschen: „Das Fundament des Friedens ist von Gott geschenkt.“
Auch Bürgermeister Erwin Hölz freute sich über das volle Haus und betonte, dass ein Großprojekt dieser Art immer eine spannende Sache sei: „Man hofft natürlich, dass finanziell alles klappt!“ Den Riesenanteil am Gelingen des Projekts, so Hölz, habe Robert Halbherr in seiner Funktion als Bauleiter geliefert: „Er war immer vor Ort und immer ansprechbar!“ Aber auch die Präsenz des Architekturbüros Schirmer mit Söhnen sei etwas ganz Einmaliges: „Vieles hat sich erst während des Baus entwickelt, was vorher noch nicht so festgelegt war!“
Was allerdings in Bezug auf das Architekturbüro Schirmer besonders hervorzuheben sei, sei die Tatsche, dass die Sanierungs- und Umbaukosten nicht etwa überschritten, sondern sogar unterschritten wurden, was heutzutage eine Seltenheit sei. Sein Dank richtete sich diesbezüglich auch an das Land Baden-Württemberg für die erteilten Zuschüsse. Nicht immer, so der Bürgermeister, sei die Zusammenarbeit zwischen Bauleiter und Architekt nur einfach verlaufen: „Das sind einfach zwei Dickschädel, was sich aber auch zuweilen gegenseitig befruchtend ausgewirkt hat!“ Besonders hervorzuheben sei er enorme Einsatz der Handwerker und der freiwilligen und ehrenamtlichen Helfer.
Der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger betonte anschließend, dass er gerne mit seiner Familie zur Einweihungsfeier gekommen sei, da diese auch für ihn ein besonderes Ereignis darstelle. Die ständigen Veränderungen der Kommunen und Vereine und der Geburtenrückgang hätten oft Schließungen von Kindergärten und Schulen zur Folge, weshalb die Entscheidung zum Umbau des Gebäudes als Dorfzentrum eine sehr wichtige darstelle. Besonders gefalle ihm daran, dass ein bereits bestehendes Gebäude umgenutzt worden sei.
Allerdings habe zunächst das Geld nicht gereicht, denn der Zuschusstopf sei begrenzt und so sei man gemäß einem afrikanischen Sprichwort vorgegangen: „Es ist besser, mit drei Sprüngen ans Ziel zu kommen, als sich mit einem Sprung das Bein zu brechen!“ Dass die Handwerkeraufträge hauptsächlich vor Ort vergeben wurden, habe, so Dörflinger, zu einer Win-Win-Situation geführt und er riet allen Anwesenden: „Füllen Sie das Haus mit Leben und machen Sie das Beste daraus!“
Mit einigen Daten des gesamten Ablaufs ließ Ortsvorsteher Robert Halbherr die Entstehung des Projektes nochmals Revue passieren. Schon im Jahr 2013 wurde ein Antrag auf Komplettsanierung des Dorfgemeinschaftshauses gestellt, welcher zwei Jahre später vom Unlinger Gemeinderat beschlossen wurde. Im Jahr 2017 wurde die Zusage zum Zuschuss aus Fördergeldern erteilt und in demselben Jahr wurde auch die komplette Planung mit der Vergabe der Gewerke in Angriff genommen. Im Frühjahr 2018 wurde schließlich mit dem Bau begonnen, und seitdem schritt die Entwicklung mit Hilfe von 2200 Stunden Eigenleistung rasch voran.
Architekt Gerhard Schirmer wollte sich nach so vielen Reden kurz fassen und berichtete humorvoll, dass er während der Bauphase noch viel dazugelernt habe: „Ich musste sehr viel folgen und es so machen, wie es der Robert Halbherr gesagt hat!“ Einen symbolischen Schlüssel in Form eines Hefezopfs wurde danach von Frank Schirmer an den Ortsvorsteher überreicht, der alle Anwesenden dazu ermunterte, sich davon bei dem sich anschließenden geselligen Zusammensein zu bedienen.