Spatenstich für Ortsumfahrung Kleinwinnaden - 29.7.16

Verkehrsbelastung soll um 90 Prozent sinken

sz-Foto: Gerhard Rundel

Bad Schussenried - Der Baubeginn für die Ortumfahrung Kleinwinnaden der Landesstraße 284 ist mit dem symbolischen Spatenstich eingeleitet worden. Rund 70 Gäste aus Politik, Regierungspräsidium, Straßenbau- und Stadtverwaltung sowie interessierte Bürger sind zu dem langersehnten Startschuss gekommen. Die neue Straße soll bereits Ende November 2016 befahrbar sein.

Regierungspräsident Jörg Schmidt sagte: „Die Ortumfahrung Kleinwinnaden ist ein wichtiger Baustein im Straßennetz der Region. Sie bringt nicht nur eine Entlastung für Kleinwinnaden, sondern auch mehr Sicherheit für den unfallträchtigen Kreuzungsbereich von Biberacher Straße und Zeppelinstraße. Sie stärkt die L 284 als wichtige Paralellverbindung zur B 30. Das Projekt ist also in mehrfacher Hinsicht verkehrswirksam.“

Der Ministerialdirigent Gert Klaiber vom Landesverkehrsministerium sagte: „Die Ortsumfahrung verbessert die verkehrliche Situation hier in der Region und bringt vor allen für die Menschen entlang der Ortsdurchfahrt in Kleinwinnaden eine große Entlastung. Es gibt hier eine neue Lebensqualität.“ Der Verkehr mit rund 4200 Fahrzeugen pro Tag werde um etwa 90 Prozent abnehmen.

Das Projekt sei 1995 in den Verkehrswegeplan aufgenommen und im Plan 2010 fortgeschrieben worden. 2001 wurde mit der Untersuchung der möglichen Varianten begonnen. Nach der Planfeststellung und Ausschreibung wurde der Auftrag für die 1,3 Kilometer lange Neubaustrecke im Juni an die Ravensburger Niederlassung der Firma Storz vergeben. Klaiber bezifferte die Baukosten auf rund 2,8 Millionen Euro. „Straßen werden leider auch in Zukunft die wichtigsten Verkehrsträger unserer Infrastruktur bleiben. Wir müssen sie zunächst in guten Zustand bringen und wo notwendig auch ausbauen“, sagte der Ministerialdirigent.

Landrat Heiko Schmid sagte: „Die Umfahrung von Kleinwinnaden verfolgt mich, seit ich im Amt bin. Heute hat das Warten ein Ende. Es wird konkret und real, was viele schon fast zum Verzweifeln brachte.“ Es sei ein guter Tag für den Landkreis, für die Stadt Bad Schussenried und vor allem für den Ortsteil Kleinwinnaden. „Dank muss sein, es ist aber auch die vornehmste Art der Bitte“, sagte der Landrat. Er erinnerte die anwesenden Entscheidungsträger an weitere dringende Baumaßnahmen im Landkreis, wie den Ausbau der Straßen Oggelshausen - Bad Buchau, Eberhardzell - Fischbach sowie die B312 und die B311. Beim Spatenstich waren der Bundestagsabgeordnete Martin Gerster (SPD) und die Landtagsabgeordneten Petra Krebs (Grüne) aus Wangen im Allgäu und Thomas Dörflinger (CDU dabei.

Bürgermeister Achim Deinet sagte: „Es gibt eine bewegte Geschichte zu diesem Straßenbauprojekt. Bereits am 11. Dezember 1986 befasste sich der Gemeinderat unter meinem Vorvorgänger mit der Ortsumfahrung.“ Damals seien 1400 bis 1800 Fahrzeuge am Tag durch Kleinwinnaden gefahren, heute etwa die dreifache Menge. „Die Dringlichkeit hat also nicht abgenommen. Heute ist ein froher Tag für Bad Schussenried.“ Nicht nur in Kleinwinnaden werde die Gefährdung und der Verkehr abnehmen, auch in der Innenstadt. Der Verkehr in Richtung Bad Waldsee und Aulendorf könne künftig über die Sattenbeurer Kreuzung, den Steigstock und die neue Ortsumfahrung umgelenkt werden. Der SZ sagte Deinet: „Das Gerücht, dass die jetzige Kleinwinnader Kreuzung geschlossen wird, ist falsch. Sie wird umgebaut, aber nicht geschlossen.“

Die neue Ortsumfahrung der L284 beginnt etwa 250 Meter östlich der bestehenden Kreuzung zwischen der L275 und der Biberacher Straße. Sie führt östlich an Kleinwinnaden vorbei und mündet nach 1,3 Kilometern in die jetzige L284. Die asphaltierte Breite der Fahrbahn wird sieben Meter, das Bankett jeweils 1,5 Meter. Im Bereich der ersten 370 Meter wird anmooriger Grund erwartet. Hier wird bis zu zwei Meter Tiefe ausgehoben und eine in Gitter eingebettete Schicht aus gebrochenem Kies eingebaut. Darüber wird der Straßendamm, mit aus Einschnitten gewonnenen und längstransportiertem Aushub, geschüttet. Dieser Aushub wird in klassifizierter Bodenverbesserung aufbereitet, eingebaut und verdichtet. Der eigentliche Straßenaufbau hat eine Stärke von 70 Zentimetern.

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