VR spendet 40.000 Euro an Hochwassergeschädigte - 12.8.16

16 Institutionen und Vereine aus Laupheim und den Umlandgemeinden profitieren von der Förderaktion

Schenker und Beschenkte freuen sich gemeinsam: Menschen aus der Region, die vom Hochwasser betroffen sind, kommt das Geld der Volksbank Raiffeisenbank Laupheim-Illertal zugute. Foto: Agathe Markiewicz

Von Agathe Markiewicz

Laupheim - 40 000 Euro spendet die Volksbank Raiffeisenbank Laup-heim-Illertal an Hochwassergeschädigte aus Laupheim und dem Umland. Am Mittwochabend nahmen 16 glückliche Empfänger der VR-Förderaktion das Geld in der Bank entgegen.

"Ich freue mich, in so viele glückliche Gesichter zu schauen", sagt Marion Fakler, Leiterin der Unternehmenskommunikation. "In meiner Funktion habe ich nämlich die tolle Aufgabe, die Spendengelder zu verwalten und zu vergeben." In kurzen Gesprächen stellt sie exemplarisch drei der Empfänger vor. Dazu sehen die Gäste Fotos der Überschwemmung, die in den jeweiligen Institutionen entstanden sind.

"Schnelle und unbürokratische Hilfe"

Werner Lehmann vom TC Baustetten erzählt vom Sorgenkind Rottum: "Es war dramatisch, diese Wassermassen zu sehen. Unser Tennisplatz sah aus wie ein Freibad." Über die "schnelle und unbürokratische Hilfe der Volksbank" ist er so gerührt, dass er Marion Fakler umarmt.

Gerührt sind auch Evelin Riederer von der Katholischen Kirchenpflege Baltringen und Walter Beck, der Bauhofleiter der Gemeinde Mietingen. Beck erzählt, dass er 1000 Kilometer weit weg im Urlaub war, als ihn die Nachrichten vom Hochwasser erreichten: "Zuerst habe ich das nicht so ernst genommen, geregnet hat es ja schon öfter mal. Aber irgendwann wurde mir bewusst, dass die Lage sehr ernst ist. Wir haben unseren Urlaub sofort unterbrochen und haben die 1000 Kilometer an einem Tag zurückgelegt."

Das Wasser sei von allen Seiten in den Kindergarten Sankt Nikolaus in Baltringen eingedrungen, berichtet Evelin Riederer, die vor Ort war. "Eine Scheibe ist kaputt gegangen, das Wasser stand schnell 1,20 Meter hoch. Der komplette Kindergarten ist zerstört." Nach der letzten Begehung sei der Schaden auf 1,1 Millionen Euro geschätzt worden. Das ist besonders tragisch, denn das Gebäude ist erst fünf Jahre alt.

Pater Burkhard Kaldenbach berichtet, dass es in den 25 Jahren, in denen es das Seniorenheim Sankt Josef in Weihungszell gibt, bis dato kein Hochwasser gegeben habe. "Wir waren beim Abendgebet, als uns das Unglück erwischte", erzählt er. "Das Wasser stieg Zentimeter um Zentimeter, und wir durften nichts machen." Es sei wegen der Stromleitungen zu gefährlich gewesen.

"Verantwortung für die Menschen in der Region zu übernehmen"

Am Mittwoch freut sich der Vorstandsvorsitzende Dieter Ulrich mit den Spendenempfängern: "Sie zu unterstützen, war uns ein großes Anliegen. Denn unser Leitspruch ist es, Verantwortung für die Menschen und die wirtschaftliche Entwicklung in unserer Region zu übernehmen." Dieter Ulrich stellt klar, dass die allgemeine VR-Förderaktion dadurch nicht reduziert werde. "Die 40 000 Euro sind zusätzliche Mittel."

Auch der Landtagsabgeordnete Thomas Dörflinger ist vor Ort. "Ich bin gern nach Laupheim gekommen. Die Gesichter sind etwas entspannter. Und das ist nicht selbstverständlich nach diesen Ereignissen." Er habe sich mehrmals vor Ort von den verheerenden Situationen ein Bild gemacht, habe gestandene Männer weinen sehen, Enkel, die ihre Oma in letzter Sekunde gerettet hätten, und Mütter, die vor ihren Kindern Stärke zeigen mussten, obwohl sie vermutlich am liebsten zusammengebrochen wären. "Doch die Aktion, die Sie hier haben, Herr Ulrich, ist toll. Sie springen in die Presche."

Bei Spendenaktionen sei es nicht einfach, sich für jemanden zu entscheiden. Doch die Bank habe eine gute Auswahl getroffen und die Institutionen bedacht, die das gesamte Jahr über für andere da seien.

Auch an den Besuch des Ministers Thomas Strobl in Laupheim erinnert Dörflinger. Er ist sich sicher, dass es die zweite Soforthilfe ohne dessen Abstecher nach Baltringen nicht gegeben hätte. "Viele haben Menschlichkeit gezeigt", sagt Dörflinger. "Doch nun sind alle gefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu verwirklichen."

Für wunderschöne Musik an dem Abend sorgte ein Ensemble der Musikschule Gregorianum. Zum ersten Mal in dieser Besetzung spielten Richard Brenner am Kontrabass, Daniela Barth am Fagott, Marion Kazek am Piano und Christian Romanitan an der Geige.

Copyright Schwäbische Zeitung, Ausgabe Laupheim - 12.08.2016

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