Rief informiert sich über Unlinger Ortsumfahrung - 5.9.15

8 Millionen Euro Mehrkosten

Auf der Brücke an der Daugendorfer Straße erklären Bürgermeister Richard Mück und Projektleiter Dieter Leichtle (von links) dem Bundestagsabgeordneten Josef Rief (rechts), wie die Ortsumfahrung verlaufen wird. Foto: Kerstin Schellhorn

Von Kerstin Schellhorn

Unlingen - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Josef Rief hat gemeinsam mit Landtagskandidat Thomas Dörflinger Unlingen besucht, um sich über den aktuellen Stand der Bauarbeiten zur B-311-Ortsumfahrung zu informieren. Die erforderlichen Brücken sind nahezu fertiggestellt, im nächsten Jahr sollen die Straßenbauarbeiten beginnen. Die dazu nötige Behelfs-Umfahrung, über die der B-311-Verkehr umgeleitet werden soll, wird ab Montag, 7. September, gebaut.

"Das ist die derzeit größte Baustelle in meinem Bezirk", sagte Hartmut Geiger, Leiter des Referats Straßenbau beim Tübinger Regierungspräsidium. Heute vor zwei Jahren, am 5. September 2013, war der Spatenstich zum Unlinger Großprojekt. Zwischenzeitlich wurde der Erlengraben, ein verdolter Wasserlauf, renaturiert und bepflanzt. Ähnliches geschah im sogenannten Tiefen Ried. Beide dienen nun als Ausgleichsflächen für den bevorstehenden Straßenbau.

Darüber hinaus wurden fünf Brücken gebaut. "Bis auf die Brücke an der Daugendorfer Straße sind alle Arbeiten abgeschlossen", erklärte Projektleiter Dieter Leichtle. Neben Rief und Dörflinger waren auch einige Bürger und Vertreter des Gemeinderats zur Baustellen-Besichtigung gekommen. "Der Rest kommt demnächst." Dann fehle nur noch der Asphalt-Belag, der im Zuge der Straßenbauarbeiten im nächsten Jahr aufgebracht werde.

Kosten überraschen Bürgermeister
Bürgermeister Richard Mück zeigte sich überrascht angesichts der aktuell veranschlagten Kosten: 22, 3 Millionen Euro anstatt der bisher geplanten 14 Millionen Euro. "Das wusste ich bisher noch nicht", sagte der Schultes. Unvorhersehbare Probleme mit dem Baugrund gehörten zu den Ursachen, wie Projektleiter Leichtle erläuterte. Teilweise habe er per so genannter Rüttelstopfverdichtung ganz neu hergestellt werden müssen. Dabei wird Kies oder Schotter säulenförmig ins Erdreich eingebracht, um es tragfähiger zu machen.

Leichtle ist derzeit voll mit den Ausschreibungen für die Straßenbauarbeiten beschäftigt, mit denen es 2016 losgehen soll. Die Baufirma, die den Zuschlag erhält, "muss dann Gas geben", sagt er. Das Projekt ist umfangreich und es kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Wetter über einen Zeitraum von zwei Jahren immer mitspielt.

Zunächst steht jedoch der Bau der Behelfsumfahrung an (siehe Kasten). Ohne sie kann mit dem Straßenbau nämlich gar nicht erst begonnen werden. Man habe auch überlegt, statt der Umfahrung eine Umleitung über Landes- und Kreisstraßen und Gemeindeverbindungswege in der Umgebung einzurichten. "Aber dass die dem B-311-Verkehr nicht standhalten, dürfte klar sein", so der Projektleiter.

Sind die Straßenbauarbeiten 2017 abgeschlossen, müsse die Strecke jedoch für zwei Wochen voll und für eine Woche teilgesperrt werden. Dann gilt es im nördlichen Bereich Richtung Ehingen Amphibiendurchlässe einzubauen. Leichtle: "Für zwei Wochen Vollsperrung können die umliegenden Gemeinden den Verkehr aufnehmen, aber nicht für zwei Jahre."

Bundestagsabgeordneter Rief erkundigte sich über die Bestandteile des Erdaushubs, die nicht unmittelbar im Straßenbau verwendet werden können, und wie damit verfahren werde. "Unser Ziel ist nicht die Deponierung", sagte Leichtle, "sondern die Wiederverwertung." Das bedeutet, dass das Material mit Zement und Kalk aufbereitet und in die Straße eingebaut wird.

Copyright Schwäbische Zeitung, Ausgabe Riedlingen - 5.09.2015

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