Für Dörflinger beginnt jetzt die Arbeit - 2.5.15
CDU nominiert den Ummendorfer für Landtagswahl - Scherer ist Zweitkandidatin
Von Gerd Mägerle
Schemmerhofen - Die CDU im Wahlkreis Biberach schickt ihren Kandidaten Thomas Dörflinger mit viel Rückenwind in den Wahlkampf. Der 45-jährige Diplom-Betriebswirt (FH) und Familienvater aus Ummendorf siegte bei der Nominierungsversammlung in Schemmerhofen im ersten Wahlgang deutlich mit 52,02 Prozent der Stimmen der 472 anwesenden CDU-Mitglieder. Die beiden weiteren Kandidaten Peter Diesch (26,54 Prozent) und Petra Romer-Aschenbrenner (21,44 Prozent) hatten klar das Nachsehen. Zur Zweitkandidatin wurde Alexandra Scherer, Bürgermeisterin von Erlenmoos, mit 96,78 Prozent gewählt.
Die jeweils 20-minütigen Vorstellungsreden der drei Bewerber in der voll besetzten Mühlbachhalle glichen sich, was die inhaltlichen Schwerpunkte anging. Neben reichlich Schelte gegen die Politik der grün-roten Landesregierung nannten alle die Themen Bildung, Infrastruktur, Wirtschaft, Finanzen und ländlicher Raum als wichtige Felder, auf denen sie sich für den Wahlkreis Biberach stark machen wollen.
Thomas Dörflinger, im Vermögensmanagement der Kreissparkasse Biberach, spielte dabei die Karte des erfahrenen Banken- und Wirtschaftsfachmanns, der weiß, worauf es im wirtschaftlich starken Landkreis Biberach ankommt. "Diesen Wohlstand müssen wir jeden Tag hart erarbeiten." Bei seiner Kritik am "momentanen Bildungschaos", schlug er geschickt den emotionalen Bogen zu seiner Familie und dem schulpflichtigen Sohn.
"Die Kommunalpolitik ist mir in die Wiege gelegt worden", meinte Dörflinger mit Verweis auf die lange Amtszeit seines Vaters als Ummendorfer Bürgermeister. Auch er selbst sei seit Langem kommunalpolitisch und ehrenamtlich engagiert. "Ich kann kämpfen, Sie können kämpfen, gemeinsam werden wir es schaffen!", schloss er seine von reichlich Zwischenapplaus begleitete Rede.
Petra Romer-Aschenbrenner, die den Reigen der Vorstellungen eröffnet hatte, verwies auf ihre Erfahrung im Bildungsbereich, zum einen als Mutter, zum anderen als Referatsleiterin für Ausbildungsmarketing bei Boehringer Ingelheim. Die 47-Jährige ist ebenfalls bereits lange für die CDU in der Kommunalpolitik tätig, vorgeprägt durch ihren Vater, den früheren Bundestagsabgeordneten Franz Romer. "Ich weiß deshalb, was im Falle einer Wahl auf mich zukommt", sagte sie. Ihre Kandidatur stehe für eine offene, moderne und wertkonservative CDU. Sie bringe ihre Lebens- und Berufserfahrung und einen "manchmal etwas anderen Blick auf die Themen" ein. Deutlich wurde dies, als sie in der auf die Vorstellung folgenden Fragerunde zu einer Aussage zur Familienpolitik aufgefordert wurde. "Die CDU muss eine Familienpolitik machen, die es den Familien ermöglicht, das für sie passende Modell zu leben."
Peter Diesch verwies in seiner Rede darauf, dass er sich durch seine Zeit als selbstständiger Reiseunternehmer und jetzt als Bürgermeister von Bad Buchau in Politik und Wirtschaft gut auskenne. Der 55-jährige Familienvater sah sich als Mittler zwischen Tradition und Moderne, die den Wahlkreis Biberach ausmachten. "Ein künftiger Abgeordneter braucht Integrationskraft und muss sich in diesen beiden Welten schwindelfrei bewegen können", so Diesch und verwies auf sein vielfältiges Netzwerk im Landkreis.
Schneider fordert Kampfgeist
Der scheidende Landtagsabgeordnete Peter Schneider schwor die Versammlung ein, für den Regierungswechsel zu kämpfen, "denn die CDU-Jahre waren gute und starke Jahre für Oberschwaben".